Beitrag Schwarzwälder Bote
Jens Dietz, Michael Seckinger, Ute Mailat, Saskia Broghammer, Jan Drepper, Simone Schmid (Bild Herzog)
Das Akkordeonorchester Locherhof wird jetzt von einem Dreier-Vorstandsgremium geleitet. Die strukturelle Veränderung erfolgte durch das Amtsende von Vereinschef Jens Dietz.
Nachdem die Jahresversammlung im vergangenen Jahr ausgefallen war, wurde nun im Sportheim auf die Jahre 2020 und 2021 zurückgeblickt. Wie Jens Dietz einräumte, habe er sich sein zehntes und elftes Jahr als Vorsitzender ganz anders vorgestellt. Dennoch habe man in seiner Amtszeit mit dem Jubiläum zum 75-jährigen Bestehen, unzähligen Arbeitsstunden und Sitzungen vieles zusammen erlebt.
Worte des Vorsitzenden
„Es war für mich immer toll, Vorsitzender dieses Vereins zu sein. Die Arbeit hat mich zumeist mit Freude erfüllt. Mir ist bewusst, dass meine Entscheidungen nicht immer den Zuspruch aller erfahren haben. Aber ohne solche Beschlüsse gäbe es kein Vorankommen im Vereinsleben. Ich lade alle ein, sich in die Situation des Vorstands hineinzuversetzen, voranzugehen und auch mal über den Tellerrand hinaus zu blicken“, betonte Dietz.
Er danke den Vorstandskollegen für das gute Verhältnis untereinander. Seine Stellvertreterinnen Ingrid Bauer und danach Simone Schmid hätten ihm vieles abgenommen und ihn aufgebaut, wenn er mal verzweifelt gewesen sei. Gerade das vergangene Jahr habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig Aussprachen seien. „Nun freue ich mich über meine berufliche und persönliche Weiterentwicklung und bin froh, mich über gewisse Dinge nicht mehr ärgern zu müssen. Bei Bedarf stehe ich euch gerne zur Verfügung, wenn ihr Fragen habt“, sicherte der scheidende Vorsitzende zu.
Ergebnisse der Wahl
Nach einstimmig verabschiedeter Satzungsänderung waren die Voraussetzungen für die Neuwahl eines Dreier-Vorstandsteams erfüllt. Die Neufassung wurde so formuliert, dass der Verein ohne erneute Änderung jederzeit zur alten klassischen Struktur mit erstem und stellvertretendem Vorsitzenden zurückkehren kann.
Künftig werden Simone Schmid, Jan Drepper und Michael Seckinger den Verein leiten. Eine weitere Änderung gab es zwangsläufig bei der Position des Kassierers, die Jan Drepper an Saskia Broghammer abtrat. Musikalischer Leiter bleibt Uwe Rapp. Ute Mailat und Jasmin Albrecht gehören weiterhin dem Ausschuss an. Für die ausscheidende Beirätin Ingrid Bauer rückte niemand nach, auch für den im Sommer aufhörenden Dirigenten Rudi Staiger vom Ehemaligen-Orchester muss noch eine Nachfolge gesucht werden.
Eine Zäsur
Wie die bisherige stellvertretende Vorsitzende Simone Schmid erinnerte, sei man bei der Hauptversammlung im März 2020 aus allen Wolken gefallen, als Jens Dietz seinen Rücktritt für 2021 angekündigt habe. Es habe Zeit gebraucht, um die Hintergründe zu verstehen. Die Corona-Krise mit zeitweiliger totaler Stilllegung der Vereinsaktivitäten sei genutzt worden, um zu überlegen, wie es weitergehen könne. Jens habe bereits in jungen Jahren als Jugendleiter Verantwortung übernommen und sei als 27-Jähriger zum Vorsitzenden gewählt worden. Trotz sehr unterschiedlicher Charaktere hätten sie und Jens als Team bestens funktioniert.
„Wir wissen es zu schätzen, was er für den Verein geleistet hat. Es wird schwer, in seine hinterlassenen Fußspuren zu treten. Da braucht es die Unterstützung der anderen Funktionäre“, forderte Schmid ein und überreichte Dietz ein Abschiedsgeschenk.
Bürgermeister Franz Moser sprach von einer Zäsur. Das Akkordeonorchester sei ein Aushängeschild und wichtiger Botschafter für die Gemeinde mit vielen erfolgreichen Nachwuchsmusikern bei Wettbewerben. Dies aufrecht zu erhalten, sei derzeit schwerer als sonst. Dennoch mache er sich um den Bestand des Vereins keine Sorgen.